16. Juli
Gegen 13 Uhr das Making Of in der Wohnung. Es ist tolles Wetter und ganz viel gute Stimmung.
Bräutigam mit Männermannschaft wartet bald unten am Auto. Hier oben ist noch Trubel und
Aufregung, doch dann, als die Braut sich der Damenwelt und meiner Unauffälligkeit im Kleid präsentiert, ist plötzlich eine ganz wundersame Stille und Andächtigkeit. Momente, welche oft nicht gefilmt oder fotografiert werden und später im Ablauf des Tages ganz wertvoll Erinnerungen wach rufen. Vor allem aber der zweiten Person, in diesem Fall der baldige Ehemann, eine verborgene Welt offenbart.
Momente sind natürlich dann auch das „Erste Sehen“, das Zusammentreffen, den ersten Kuss des nun verwandelten Paares. An diesem Tag am Auto. Frisch gewachst, gewaschen und aufgeräumt. Egal welches Gefährt, alle besitzen die gleiche Gefahr, dem weißen prächtigen Hochzeitskleid zu Nahe zu kommen.
Beim Einstieg helfen die meisten, beim Ausstieg ist es oft nur die Tür, welche in aller Höflichkeit aufgehalten wird. Und dann wischt wie ein ganz fieser Schurke aus dem letzten Winkel das Scharnier zu.
Jetzt wirklich? Schwarz auf Weiß? Echt jetzt? Bevor alles losgeht?
Kurzes Innehalten der Braut. Dann raus, die Menge wartet.
Was jetzt hilft ist Lächeln und Winken.
Das vergessen was passiert ist und hoch erhobenen Hauptes den Tag erleben!
Natürlich gebe ich mein Bestes das zu unterstützen. Lebendigkeit, Ablenkung, Lächeln, dezent die eben noch so auffällige Stelle am Kleid ignorieren und gekonnt möglichst nicht in Szene setzen. Das geht natürlich auch mit vielen Fotos auf solch einer Tagesreportage. Doch mindestens einmal soll sie doch zu sehen sein, damit die Erinnerung bleibt, weil es einfach zum Tag gehört. Ob diese Aufnahme für immer gelöscht wird, darf dann die Braut entscheiden.
Am Tag selbst gibt es dann Ablenkung genug.