22. August.
Ein ganzer Tag im Landhotel Himmelpfort, von 8 – open End.
Nun gut, ein durchwachsener Himmel, aber volle Konzentration auf die Menschen, Emotionen und Umstände beim Vorbereiten der Zeremonie. Alles noch entspannt mit leichter Hektik, vor allem im vollen Zimmer der Braut. Viele Düfte von überall, 6 Ladies, Kleider, Visagistin, volle Ich bin immer mal wieder am Laufen, Treppen rauf, 1. OG, Nebengebäude, Treppen runter, links, rechts, Kamera im Anschlag, wie ein Revolver auf dem Flur. Das Zimmer vom Bräutigam: Zu Viert mit Söhnen, Stille, Coolness, allerdings auch mit dem Hauch von Alkohol. Genau die Abwechslung und Bilder, von denen der andere Teil des Brautpaares jeweils noch nichts weiß und später bei der Vorführung der Slideshow um so mehr in alle erdenklichen Emotionen fällt. Nice, I love it.
Die Zeremonie mit 40 Gästen auf der langen Wiese am See unter freiem Himmel beginnt.
Wundervolle 27 Grad.
Weiße Stuhlreihen, Fächer für etwas Kühle im Gesicht.
Nur die Standesbeamtin hat etwas Schatten mit dem kleinen Zelt, welches sich in den nächsten Momenten
unfreiwillig in den Mittelpunkt der Fotoreportage schieben wird.
Leise und in ganz langen Abständen hört man auf dem 3x3m Partyzelt die wie aus dem Nichts auftreffenden nassen Tröpfchen. Binnen von wenigen Sekunden nutzten alle Gäste die Fächer als kleine dezente Regenschirme und warteten auf eine Ansage, einen Umsiedlungsantrag ins Hotel, eine Botschaft sich selbst doch so allmählich in Sicherheit zu begeben. Viele Fotos von Gesichtern mit aufgesetztem Lächeln, eine so herrlich schöne Live-Reportage mit dem guten Vorsatz: Warte mal ab und sei bereit!
Es war zu spät! Für alle! Zu spät um ins 200m entfernte Hotel zu flitzen oder unter den hoch stehenden Bäumen Schutz zu finden. Wolkenbruch, volle Kanne! Meine Bilder zeigen wie alle unter dem kleinen Zelt weiterfeiern und so toll zusammenrücken, dass es eine einmalige kuschelige Zeltparty für ein paar Minuten wurde. Nur ich stand draußen und habe meine Zweitkamera zum Filmen wie in Titanic verabschiedet. Mit gesenktem Kopf schaute sie auf dem Stativ nach unten. Voll Wasser.
Wenig später liefen die Trauzeugen in absoluter Filmkulisse und noch immer strömendem Regen vom Hotel zum Zelt zurück – Sekt zum Anstoßen geholt, was soll’s, die Party läuft doch, klitschnass aber hochgelebt … Knaller, einfach Knaller und irgendwie alle voll glücklich!
Nach gut 15 Minuten kam die Sonne raus, Trocknungsvorgänge, geplante Fotosessions und Party bis in die Nacht ohne auch nur einen weiteren Regentropfen …
Somit: Habt einfach keine Angst vor dem Wetter und fragt uns ruhig, „was ist, wenn es regnet?“